DSV arbeitet mit niederländischem Coach Jacco Verhaeren zusammen

Der Niederländer Jacco Verhaeren ist einer der erfolgreichsten Trainer der Schwimmwelt. Der 52-Jährige formte in seiner Heimat unter anderem Inge de Bruin, Pieter van den Hoogenband und Ranomi Kromowidjojo zu Olympiasieger*innen und ermöglichte insgesamt Oranjes Aufstieg zu einer der führenden Schwimmnationen in diesem Jahrtausend. Im Jahr 2013 wechselte Verhaeren dann nach Australien und verhalf der Nationalmannschaft dort als Cheftrainer nach der Olympiaenttäuschung von 2012 wieder zu den gewünschten Erfolgen. Beim bislang letzten internationalen Höhepunkt, der WM 2019 in Südkorea, war Australien unter Verhaerens Leitung mit 19 Medaillen hinter den USA (26) zweiterfolgreichste Nation im Becken geworden – ähnlich wie schon bei den Olympischen Spielen in Rio 2016.

Nach Ende seines Vertrages in „down under“ kehrte Verhaeren im September 2020 etwas überraschend nach Europa zurück. Diese Fügung konnte der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) nun für sich nutzen und wird Verhaeren in sein Bundestrainer-Team einbinden. Im Mittelpunkt der Arbeit in Deutschland soll dabei nicht etwa die aktuelle Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2021 in Tokio stehen, sondern vor allem eine auch langfristig erfolgreiche Zukunft, die insbesondere die Nachwuchsarbeit umfasst. Mithilfe Verhaerens anerkannter Expertise soll gemeinsam mit den DSV-Trainer*innen und Trainingswissenschaftlern ein neues Leistungssportkonzept für die Kurzstrecken von 50 bis 200 Meter entwickelt und an den DSV-Bundesstützpunkten – beginnend mit dem Nachwuchsbereich – umgesetzt werden.

„Jacco Verhaeren ist fraglos einer der namhaftesten Coaches unserer Zeit, wir freuen uns sehr über die Möglichkeit eines solchen Wissenstransfers“, erklärte Bundestrainer Hannes Vitense. „Von der Beratung und dem Input Jacco Verhaerens wird vor allem unser Nachwuchs auch langfristig profitieren. Gerade für die so wichtige Übergangsphase in den Erwachsenenbereich wollen wir unsere Reserven identifizieren und künftig besser nutzen.“

Auch Leistungssportdirektor Thomas Kurschilgen sieht den internationalen Know-how-Transfer als vielversprechende Strategie an. „Wir müssen die Internationalisierung im Leistungssport sinnvoll nutzen und ausgewiesene ausländische Trainerkompetenzen für den DSV systematisch und nachhaltig integrieren. Das ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.“