Der Deutsche Leichtathletik Verband (DLV) hat für die Jahrgangsklasse der 14-Jährigen in der Corona-Zeit nur eine einzige Deutsche Meisterschaft ausgeschrieben – und die gewann im Neunkampf mit einer Steigerung um 200 auf 5166 Punkte Alvar Adler (Foto) vom ART am vergangenen Wochenende (29./308.2020) in Halle an der Saale. Dem jungen Athleten aus der Trainingsgruppe vom früheren russischen Olympiatrainer Juri Swetkow gelang dieser DM-Titelgewinn völlig überraschend. „Eine Medaille kann er kriegen,“ hatte zuvor ART-Leichtathletikchef Jochen Grundmann vermutet, denn Alva Adler lag in der Meldeliste mit 4966 Punkten aus dem Mehrkampf-Event vom Juli im Rather Waldstadion „nur“ auf Rang drei.
In Halle begann Alvar Adler so unbekümmert wie zielbewusst, lief die 100 Meter so schnell wie nie zuvor in 12,06 Sekunden und blieb beim Weitsprung (5,76 m) im erwarteten Rahmen. Anders beim Kugelstoßen – da flog die Kugel auf 13,21 Meter heraus, ein Superschuss, mit dem er die Führung des Tages übernahm, die er mit nie erwarteten 3,30 Meter beim Stabhochsrung sogar ausbauen konnte, vor zwei Wochen hatte er sich beim Mehrkampf-Meeting im Arena-Sportpark auf 2,90 Meter gesteigert. Und als beim Diskuswerfen sogar die 40-Meter-Marke mit 39,66 Meter angekratzt wurde, übernachtete Alvar Adler mit 2919 Punkten auf dem Meisterplatz mit 116 Punkten Vorsprung auf den Gladbecker Marcel Reiff.
Was er in seinen nächtlichen Träumen vor dem 80-Meter-Hürdenlauf so alles erlebt hat, ist nicht bekannt. In der Zeit von 11,52 Sekunden stellte er seine Bestzeit ein, begann seinen leicht schmelzenden Vorsprung zu verteidigen. Mit 1,71 Meter gelang ihm beim Hochsprung eine zufriedenstellende Höhe (Bestleistung: 1,75 Meter) und wieder eine Vergrößerung seines Vorsprungs. Speerwerfen ist dagegen für Alvar Adler keine Paradediszipilin, doch mit einer Steigerung um rund drei Meter auf 34,60 Meter rettete er so viele Punkte gegenüber Marcel Reif wie nur irgendwie möglich. Mit 90 Punkten Vorsprung konnte er zum abschließenden 1000-Meter-Lauf gehen, voll gepolt auf Attacke. Denn vermutet wurde vor dem Rennen, dass er noch vom Thron gestoßen werden konnte. Aber mit Kopf und seinen langen Beinen baute er überraschend seinen Vorsprung mit neuer Bestzeit von 3:05,17 Minuten sogar noch um acht Punkte auf Marcel Reiff weiter aus. Die DM in Halle hatte ihren unerwarteten jungen Meister aus Düsseldorf, Alvar Adler hatte sich um 200 Punkte gesteigert und gewann den einzigen Deutschen Meistertitel der M 14 in diesem Corona-Jahr. Dass es bei der Siegerehrung regnete, konnte die Freude beim ART nicht mindern (Foto: ART).