Der TUSEM Essen kehrt ohne Punkte aus Solingen zurück. Beim Bergischen HC unterlag die Mannschaft von Trainer Jamal Naji mit 29:35 (13:17), damit bleibt sie auf dem vorletzten Rang in der Liqui Moly Handball-Bundesliga.
Derbyzeit in der Solinger Klingenhalle: der Bergische HC traf auf den TUSEM Essen, der nach dem Sieg gegen Coburg mit Schwung anreiste. Natürlich sollte der Erfolg vom Wochenende nur wenige Tage später vergoldet werden, dementsprechend versuchten die Gäste den Favoriten zu ärgern. Doch der machte es ihnen nicht einfach – im Gegenteil. Der BHC stellte eine stabile Abwehr auf die Platte und war im Angriff wurfgewaltig. Der Rückraum war nur schwer zu stoppen, Fabian Gutbrod und Linus Arnesson feuerten präzise auf das Essener Tor.
Der TUSEM hielt aber dagegen, bekam nun etwas mehr Zugriff in der Abwehr und fand in der Offensive Lücken. Lucas Firnhaber im Rückraum und Felix Klingler vom Siebenmeterstrich waren mehrmals erfolgreich, zudem zeigte Lukas Becher auf Linksaußen eine gute Leistung. Der 20-Jährige kam für den verletzten Noah Beyer (Nasenbeinbruch) und kam insgesamt sogar auf fünf Treffer. Doch all das reichte nicht, um die Führung der Gastgeber bis zur Pause noch zu egalisieren. Der Bergische HC ging mit einem verdienten 17:13 in die Halbzeit. Weiterer Wermutstropfen aus Sicht der Gäste: Kapitän Jonas Ellwanger konnte wegen Knieschmerzen nicht weiterspielen und auch für Laurenz Kluth war die Partie vorzeitig beendet, der Rückraumspieler war umgeknickt.
Nach dem Seitenwechsel hatte der TUSEM arge Probleme in die Spur zu finden. Die Abwehr war zwar bemüht, doch im Angriff blieben zu viele Chancen liegen. Teilweise vergaben die Essener freie Würfe oder erlaubten sich Fehler im Passspiel. Den BHC freute das, er konnte hingegen sein Spiel nach Plan durchziehen. Gutbrod war weiterhin nicht zu bremsen und auch Arnor Gunnarsson fand immer wieder den Weg zum Tor. Der Rechtsaußen stand oft an der richtigen Stelle und verwandelte.
Während bei den Hausherren vieles nach Plan lief, fanden die Essener kaum einen Weg in Richtung BHC-Tor. Zwischenzeitlich betrug der Rückstand somit schon zehn Treffer (20:30, 51.), weshalb in der Schlussphase keine Spannung mehr aufkam. Doch der TUSEM gab aber nicht auf und kämpfte sich noch einmal heran, immer wieder kam Lucas Firnhaber zum Abschluss und Justin Müller tankte sich durch. Das kam allerdings zu spät, letztendlich reichte es nicht mehr zu etwas Zählbarem.
„Ich wäre am Anfang der Saison damit zufrieden gewesen, wie wir gespielt haben. Aber wir sind mittlerweile eigentlich schon einen Schritt weiter und haben eine gewisse Stabilität. Wir haben in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit einfach unfassbar viele Bälle verworfen. Und das zieht sich leider wie ein roter Faden durch die Saison, vor allem die Eins-gegen-Null-Situationen. Natürlich ist die Torhüter-Qualität in dieser Liga nochmal höher als in der zweiten Liga. Aber vielleicht sind es einfach auch Erfahrungswerte, die wir sammeln müssen“, sagte TUSEM-Trainer Jamal Naji nach der Niederlage