Marathon: Amanal Petros knackt Olympia-Norm

Es sollte ein Versuch sein – und es wurde ein großartiges Rennen. Amanal Petros vom TV Wattenscheid 01 hat bei seinem Marathon-Debut im spanischen Valencia auf Anhieb die Olympia-Norm geknackt. Und das deutlich. Der Wattenscheider Langstreckler blieb in 2:10, 28 Stunden locker unter der vorgegebenen Marke von 2:11,30. Mit einer Tempoverschärfung im letzten Viertel des Rennens zeigte Amanal Petros, dass das harte Training der letzten Wochen gut angeschlagen hat – und dass er nach seinen Erfolgen bei der Militär-WM über zehn- und fünftausend Meter genügend Selbstvertrauen getankt hat, um immer noch eine Schippe drauflegen zu können. Sein Trainer Tono Kirschbaum war zur Unterstützung mit in Spanien, begleitete das Rennen per E-Scooter – und konnte gleich doppelt feiern: „Das war wirklich ein tolles Ding von Amanal. Da hat alles gestimmt, der ganze Aufwand hat sich gelohnt. Amanal war sehr diszipliniert, von Anfang an, hat sich an die Vorgaben gehalten, ist zu Beginn passiv gelaufen, hat nicht überpaced, und konnte so dann auf den letzten fünf Kilometern noch mal Druck machen. Aber die Bedingungen waren auch optimal. Der Junge ist hin und weg jetzt, war völlig aus dem Häuschen. Und so hat er mir zu meinem 65. Geburtstag auch noch das ideale Geburtstagsgeschenk gemacht!“ Mit dem Erfolg von Valencia ist Amanal Petros, der in diesem Jahr nach Wattenscheid gewechselt war, der erste Deutsche, der die Norm über die 42,195 Kilometer für die anstehenden Olympischen Spiele in Tokio geschafft hat. Aber nicht nur das: mit seiner Zeit, die er als Gesamt-Neunzehnter einfuhr, katapultierte sich Petros gleich unter die deutschen Top-Ten. Der Wattenscheider ist jetzt Neunter der „ewigen“ deutschen Marathon-Bestenliste. In den letzten zehn Jahren war nur der deutsche Rekordhalter Arne Gabius schneller. Das ist aber noch nicht alles: den Westfalenrekord und den Vereinsrekord des TV Wattenscheid 01 hat Amanal Petros gleich mit gebrochen.