Martyna Trajdos gewinnt EM-Bronze – Fünfter Platz für Miriam Butkereit

Martyna Trajdos vom 1. JC Zweibrücken erkämpfte am zweiten Wettkampftag der Europameisterschaften in Prag die dritte Bronzemedaille für die deutschen Judokas. Im “kleinen Finale” der Klasse bis 63 kg besiegte die Europameisterin von 2015 Angelika Szymanska aus Polen mit Wazaari-Wertung für Harai-maki-komi. Miriam Butkereit vom TSV Glinde musste sich im Kampf um die Bronzemedaille in der Klasse bis 70 kg gegen die Weltmeisterin und Weltranglistenerste Marie Eve Gahie aus Frankreich nach 2:18 Minuten geschlagen geben. Zunächst ging Gahie durch Seoi-nage mit Wazaari-Wertung in Führung, anschließend erzielte sie durch Tai-otoshi die vorzeitige Entscheidung. Butkereit belegt damit einen fünften Platz.

Am Vortag hatten Katharina Menz von der TSG Backnang (bis 48 kg) und Theresa Stoll vom TSV Großhadern (bis 57 kg) bereits Bronzemedaillen erkämpft.

Überraschend war am zweiten Tag das frühe Ausscheiden von Giovanna Scoccimarro vom MTV Vorsfelde, die sich bereits im Achtelfinale der Klasse bis 70 kg nach fast neun Minuten Kampfzeit der Russin Madina Taimazova aus Russland geschlagen geben musste.

Im Medaillenspiegel führt nach zwei Tagen Frankreich mit drei Gold- und drei Bronzemedaillen vor Russland und Georgien (jeweils 1/1/1). Zuschauer sind zu den Titelkämpfen in der O2-Arena in der tschechischen Hauptstadt aufgrund der Corona-Pandemie nicht zugelassen.

Die Kämpfe der DJB-Judokas im Überblick

Martyna Trajdos gewann ihren ersten Kampf gegen Edwige Gwend aus Italien ungefährdet mit Wazaari-Wertung für Ko-uchi-gari. Auch im Viertelfinale gegen Andreja Leski aus Slowenien ließ die 31-jährige WM-Dritte nichts anbrennen und sicherte sich durch eine Haltetechnik den Einzug in das Halbfinale. Hier wurde Trajdos von der Österreicherin Magdalena Krssakova kalt erwischt. Schon nach 32 Sekunden musste sie sich durch Tani-otoshi geschlagen geben.

Miriam Butkereit ging offensiv in ihren ersten Kampf gegen Alena Prokopenko aus Russland und siegte vorzeitig durch Kami-sankaku-gatame. Im Viertelfinale musste sie gegen Titelverteidigerin Margaux Pinot aus Frankreich einen Wazaari-Rückstand durch Ko-uchi-maki-komi hinnehmen, den sie nicht mehr aufholen konnte. In der Trostrunde dominierte die 26-Jährige den Kampf und siegte nach 69 Sekunden mit einem Bilderbuch-Sumi-gaeshi gegen die slowenische Meisterin Anka Pogacnik.

Igor Wandtke vom Judo-Team Hannover setzte sich in seinem Auftaktkampf der Klasse bis 73 kg nach drei Shido-Bestrafungen gegen Frigyes Szabo aus Ungarn durch. Im Achtelfinale lieferte sich der vierfache Deutsche Meister mit U23-Europameister Victor Sterpu aus Moldawien einen Kampf auf Augenhöhe, musste aber kurz vor Kampfende einen Wazaari-Rückstand hinnehmen.

Anthony Zingg vom TSV Bayer 04 Leverkusen ging in der ersten Runde der Klasse bis 73 kg gegen Hevorh Khachatrian aus der Ukraine durch einen Gegendreher mit Wazaari-Wertung in Führung und beendete die Begegnung vorzeitig mit einer Würgetechnik. Gegen Lasha Shavdatuashvili aus Georgien, Olympiasieger von 2012 und Dritter in Rio 2016, gestaltete der 27-jährige Leverkusener den Kampf offen und nach vier Minuten ging es in die Golden-Score-Verlängerung. Nach weiteren 48 Sekunden brachte der Georgier einen O-uchi-gari durch und erzielte damit die entscheidende Wertung.

Giovanna Scoccimarro fand gegen Madina Taimazova aus Russland kein Mittel. In der Verlängerung erhielt die 23-jährige Vize-Europameisterin von 2017 nach fast neun Minuten Kampfzeit die dritte Shido-Bestrafung und musste damit das vorzeitige Aus hinnehmen.

Tim Gramkow vom TKJ Sarstedt fand in seinem Auftaktkampf der Klasse bis 81 kg gegen den Italiener Antonio Espositio, EM-Dritter von 2018, kein Mittel und musste sich nach einer Wazaari-Wertung für Seoi-nage geschlagen geben.

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