Silke Kassner: “Es ist nicht nur Sport oder Leistungssport, es ist ja eine Art Lebenseinstellung”

TSNRW: Frau Kassner, wie kommt man als junges Mädel darauf, sich für den Wildwasserrennsport zu begeistern und ihn später auch als Leistungssportlerin zu betreiben?

Kassner:  Das ist eine gute Frage. Ich war sportlich sehr talentiert und hätte sicherlich in vielen Sportarten erfolgreich als junger Mensch starten können – ich hatte mit der Leichtathletik begonnen, hatte sehr viel Spaß an Basketball, Fußball und Rugby, ich war durch meine Familie stark geprägt durch den Schwimmsport. Als junger Mensch mit erst 11 Jahren bin ich dann – wie viele Kids sicherlich auch – durch den Freundeskreis zum Kanusport in meiner Heimat Siegburg gekommen. Meine ersten Paddelschläge habe ich vorher schon gemacht, auf der italienischen Adria – da war mir schnell klar, das willst Du machen nach den Sommerferien und bin mit meiner Clique zum Training.

Dann hat sich alles sportlich entwickelt, wie es sicherlich bei vielen Kids ähnlich ist. Man findet Freunde im Verein und immer mehr Freude am Sport. Das Training im Kanusport ist sehr vielseitig und man verbringt sehr viel Zeit draußen beim Sport, in der Natur, bei Wind und Wetter, bei Wärme und Kälte. Man lernt die Gegensätze der Natur kennen und als Wildwasserrennsportlerin das Wasser lesen und damit arbeiten. Bis man das perfekt kann, ist und war es ein langer Weg, körperlich und mental. Man lernt Ängste zu überwinden und sich den Tatsachen zu stellen.

Man muss technisch gut ausgebildet werden, das war am Anfang meiner sportlichen Laufbahn mein Defizit. Man benötigt gutes Material – das Spezialboot und die Paddeln. Der Sport ist nicht ganz günstig. Ich selber komme aus einem schwierigen Elternhaus. Der Sport hat mir einen geraden Weg durch die schweren Zeiten geboten. Hier konnte ich an mich selber festhalten, an meinen Zielen, konnte mir immer wieder Aufgaben stellen. Ich habe dort Menschen kennen gelernt, die heute immer noch bei mir sind, meine besten Freunde und Weggefährten.

In den ersten Jahren ging alles recht schnell, ich nahm – um weitere Erfahrung zu sammeln – bereits im Alter von 15 Jahren an der ersten Juniorenqualifikation auf dem Inn teil. Da lernte ich in der akuten Schneeschmelze und bei wunderbarem Frühjahrshochwasser zum ersten Mal richtige Wellen kennen. Wenn man jede einzelne Fahrt hinter sich bringt und man spürt, dass es immer besser wird, die Fahrten besser gelingen, die Angst schwindet, dann wächst in einem eine Liebe – die Liebe zu dem Sport, zu der Natur, und dass man sich darin bewegen kann.

Der Wildwasserrennsport ist so besonders, da jeder Wettkampf – naturgegeben – anders ist. Jeder Fluss hat einen anderen Charakter, birgt andere Hindernisse und Herausforderungen. Als Sportlerin musste ich jede Wettkampfstrecke neu erlernen. Wir müssen jeden Stein kennen, jede Welle richtig einschätzen können. In unserer Sportart entscheiden Millimeter und Millisekunden über Erfolg und Niederlage.

Ich habe mich mit 15 Jahren natürlich damals noch nicht für die Junioren-WM qualifiziert, es gab Sportlerinnen, die Jahrgänge vor mir, die schon weiter waren. Aber darum ging es ja. Erfahrung sammeln und lernen woran man in den kommenden Jahren arbeiten muss. Ich habe mich lange mit mir und der Technik auseinander gesetzt. Mich hat das genervt, ich wollte da besser werden und bin einfach am Ball geblieben. 1998 und 2004 fanden unsere Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen statt – Heim-WM. Für jeden Sportler ein Highlight. Die Loisach ist international bekannt, berüchtigt – wir verlieren auf dem Fluss viel Material und ich selber habe dort das meiste Lehrgeld in meiner sportlichen Entwicklung gezahlt. Ein kleiner verblockter Fluss passt gar nicht in mein Portfolio als Kanutin. Aber ich wollte mich einfach nicht von diesem Fluss unterkriegen lassen, wollte ihn lernen. Ich hätte es mir einfach machen können und einfach zum Kanurennsport wechseln können – nur flaches Wasser fahren. Aber auf der Loisach hatte ich gelernt, dass man es sich nicht zu einfach machen darf und man sich den Schwierigkeiten stellen kann und muss.

Wenn ich heute auf die vielen Jahre zurück blicke, gibt es ja im Sportlerleben, wie im Richtigen, ja genau diese prägenden Momente, die einen weiter bringen. Und summa summarum, ging es danach für mich im Feld der Senioren und Leistungsklasse und auch international über viele Jahre weiter. Viele Jahre, in denen ich unverletzt meinen Sport betreiben konnte, viel Zeit in der Natur, an Flüssen und in den Bergen verbringen konnte. Das ist ein Geschenk, für das ich für mein Leben ewig dankbar sein werde.

Bis heute stehen und standen in den vielen Jahren weniger das Erreichen internationaler Titel und Medaillen im Vordergrund. Vielmehr wollte ich immer versuchen, für mich selber noch schneller im Boot, noch geschickter im Wildwasser zu werden, noch schneller in der Lage eine neue Wettkampfstrecke zu erlernen und mich vor allem an keiner Strecke von Hochwasser beeindrucken zu lassen. Ich denke ich kann auf die Zeit zurückschauen und mir selber sagen, es ist mir gelungen, eine der besten Wildwasserrennsportlerin der Welt zu sein – das hätte ich nie geglaubt, als ich damals zum ersten Mal auf dem Mittelmeer gepaddelt bin.

Wer eine Sportart betreibt, die ähnlich charakterisiert ist, z.B. die Radsportler, die Langläufer, die werden verstehen, dass man seinen Sport auch ein Leben lang betreibt. Es ist nicht nur Sport oder Leistungssport, es ist ja eine Art Lebenseinstellung, die ich bis heute in mir trage.

Ich habe mir wieder einen ambitionierten Trainingsplan geschrieben. Mich zieht es zum Wasser. Erst recht nach vielen Monaten der Arbeit in der Corona-Zeit. Ich möchte wieder fit werden. Nicht nur fit im Alltag, sondern richtig fit. Ich fahre seit zwei Jahren einen neuen Bootstyp, einen italienischen Hersteller – das in meinen Augen perfekte und vollkommenste Wettkampfboot für unsere Disziplin. Ich möchte versuchen den Winter durch zu arbeiten in Boot, Kraftraum, Schwimmbad und beim Laufen und Radeln im Wald. Mal sehen, was im Frühjahr dabei rauskommt.

 

TSNRW: Während Ihrer sportlichen „Hochzeit“ haben Sie sich auch in der Athletenkommission des Deutschen Olympischen Sportbundes  (DOSB) lange engagiert. Wie kam es dazu?

Kassner: Ich war schon Athletenvertreterin im Deutschen Kanu Verband einige Jahre und hatte durch diese Aufgabe Kontakt zur Athletenkommission im DOSB. Unsere Disziplin hat einen besonderen Status als nicht-olympische Sportart in einem Olympischen Verband. Die Förderung durch den Bund wurde über Jahre immer weiter zurück gefahren. Dies würde das Sterben unserer Disziplin bedeuten. Ich habe mich in Abstimmung mit unserer Nationalmannschaft damals in der Sportpolitik eingesetzt. Die Situation der Förderung hat weitreichende Auswirkungen – auf viele Themen wie z.B. unsere Athletenvereinbarungen, das Anti-Doping Management. Es kamen immer mehr Fragen für die Sportler im Team auf, die nicht zufriedenstellend beantwortet werden konnten. Die vielen – vor allem auch sportrechtlichen Auswirkungen – kann ein Verband der nur knapp besetzt ist im Leistungssport oder die Disziplin, die nur ehrenamtlich tätig ist – kaum leisten. Ich habe versucht als Schnittstelle zwischen den Verantwortlichen und der Nationalmannschaft zu fungieren, habe mir eben auch viel Rat und Hilfe bei dem damaligen Mitglied in der Athletenkommission und Fechterin, Claudia Bokel geholt. Mir war nicht klar, damals, dass Claudia und ich später lange und sehr tiefgreifend in der Sportpolitik gemeinsam tätig werden würden.

Ich war nach meinem Studium der Betriebswirtschaft in Köln auf der Suche nach einer Tätigkeit und bin in dieser Zeit von der Athletenkommission angesprochen worden, ob ich mir vorstellen könnte ihre Geschäftsstelle in Frankfurt zu leiten. Die Aufgabe passte mit meinen vielfältigen Erfahrungen im Spitzensport wie die Faust aufs Auge. Ich konnte in einer hauptamtlichen Tätigkeit für die Athleten, nicht nur gemeinsam die Arbeit der Interessenvertretung voran bringen, sondern auch sehr gut mit der Teilzeittätigkeit meinen eigenen Spitzensport ausüben, also selber in Model der Dualen Karriere praktizieren.

Während dieser Zeit trat ein neuer Welt-Anti-Doping Code in Kraft, ADAMS wurde erstmals eingeführt. Ich hatte Kontakt zu allen Sportarten und Nationalmannschaften und erfuhr noch mehr als vorher, wie ähnlich und gleich die Fragen, Herausforderungen und Probleme aller Athleten in Deutschland sind. Das hatte weniger mit dem Status „olympisch“ oder „nicht-olympisch“ zu tun.

Prägnant war vor allem, dass die Athleten in ihren Verbänden keine Möglichkeit der Mitbestimmung und der Mitsprache hatten. Die größte Herausforderung bestand überwiegend in der Kommunikation zwischen den Verbänden und ihren Athleten. Dies war ein grundlegendes Problem – von den kleinen Vereinen, über die nationalen Spitzenverbände bis in den DOSB und die internationalen Sportorganisationen.

Und wer sich mit „Corporate Communication“ ein wenig auskennt, der ahnt sicher, dass es keine einfache Aufgabe ist, alle Interessenvertreter zur gleichen Zeit mit allen wichtigen Informationen gleich zu versorgen. Schon gar nicht im Sport – wo die Themen so vielfältig und verschieden sind. Aber viel Intransparenz und Informationslücken führten letztendlich dazu, dass sich die Athleten bei der Etablierung eines Regelwerkes wie den WADA-Code vor den Kopf gestoßen fühlten. Ich wollte in meiner Rolle – wieder als Schnittstelle – meinen Beitrag leisten, damit die Interaktion allen Beteiligten besser gelingen mochte. Ich war schließlich am Puls der Basis und um erfolgreich Leistungssport machen zu können, ist es wichtig – die Erfahrung und das Wissen der Athleten in allen Themen unter zu bringen – denn, sie bestimmen über viele Jahre das Niveau ihrer Sportarten international mit und der Spitzensport unterliegt nahezu täglichen Neuerungen und Veränderungen in all seinen Facetten.

2010 hatte ich dann ein sehr schweres Jahr. Ich war für die Athletenkommission tätig, wollte mit meiner Masterthesis mein zweites Studium beenden und meine Mutter erlag ihrer langen Krankheit. Eine Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Spanien schien unmöglich. Mein Arbeitsvertrag im DOSB endete zum Ende des Jahres. Die Athleten wollten wohl meine Erfahrung aus dem Spitzensport nicht verloren gehen lassen und fragten mich ob ich mich im Oktober 2010 zur Wahl für die Athletenkommission stellen würde. So kam es und ich wurde gewählt. Die Athleten haben mich dann direkt als ihre Vertreterin in den Aufsichtsrat der Nationalen Anti-Doping Agentur entsendet. Es kam also eins zum anderen und ich konnte mich für die Interessen der Athleten auf Bundesebene einbringen. In 2014 erfolgte im September meine Wiederwahl in die Athletenkommission und ich konnte meine Aufgabe im Aufsichtsrat der NADA ebenso weiter fortführen. Das war sehr gut und sehr wichtig, denn ich war mittlerweile die stellvertretende Vorsitzende des Gremiums und wie wichtig diese Rolle wurde – wurde uns allen im Zuge der Offenlegung des Dopingskandals rund um die Winterspiele in Sotchi seit Dezember 2014 bewusst. Die Stimme der Athleten wurde wichtig, denn die Glaubwürdigkeit des sauberen Spitzensportes war durch den Skandal zerstört. Während der ganzen Zeit arbeitete ich viel mit Claudia Bokel, die mit dem Thema als IOC Mitglied und Vorsitzende der IOC Athletenkommission international weitreichend befasst war. Es war wichtig, dass erfahrene Athleten sich in diesem Moment für ihren Spitzensport einsetzten.

Der internationale Dopingskandal, die nach den Spielen von Sotchi angestoßene Spitzensportreform in Deutschland, die bestehenden Herausforderungen in der Dualen Karriere, zahlreiche offene sportrechtliche Fragen haben die gute Arbeit einer ehrenamtlich agierenden Athletenvertretung im deutschen Sport implodieren lassen. Die Kommission konnte ihre Arbeit als Interessenvertretung für die für Deutschland startenden Athleten nicht gut machen. Es war für eine ehrenamtliche Tätigkeit einfach viel zu viel. Wir haben uns daher lange intern und dann im Rahmen der Vollversammlung der Athleten im Oktober 2016 in Bonn beraten und entschieden die Voraussetzungen für eine professionelle Arbeit zu prüfen. Das Prüfungsergebnis haben wir ein Jahr später bei der Versammlung in Köln vorgestellt. Die Athleten haben damals entschieden einen eigenständigen Verein zu gründen, der die Arbeit der Interessenvertretung aller deutschen Athleten hauptamtlich leisten kann. Damit war der Grundstein für eine künftige professionellere Arbeit gelegt.

TSNRW: Da Sie ja beide Seiten des Spitzensports kennengelernt haben, Sie gehörten ja auch zu den Mitbegründern von „Athleten Deutschland“, in welche Richtung entwickelt sich der Deutsche Spitzensport?

Kassner: Als Sport muss man sich vor Augen führen, dass 2020 nicht mehr 1970 ist. Die Welt und die Gesellschaft haben sich enorm verändert und Kinder und Jugendliche haben heute ein außergewöhnlich breites Spektrum an Freizeitmöglichkeiten. Dazu kommt, dass sicherlich die Belastung durch die allgemeinbildende schulische Ausbildung zugenommen hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder und Jugendliche zu einer Sportart kommen und dort bleiben ist enorm gesunken, denn die Vereinbarkeit von Schule und Freizeit ist schon eine Herausforderung an sich. Dem traditionellen Sport steht in der heutigen Zeit ein Überangebot an digitalem Freizeitprogramm gegenüber, dass für junge Menschen sehr schnell und sehr viel einfacher zu erlernen ist als beispielsweise die Technik eines guten Speerwurfes oder das Schießen am Schießstand in einer Biathlonarena. Computerspiele bilden direkt den Erfolg für den Teilnehmer ab. Win-and-loss ist kurzfristig sichtbar und wird nicht erst über den Zyklus einer Wettkampfsaison – oder sogar mehrerer Jahre sichtbar. Der Spaß an der körperlichen Ertüchtigung steht also der digitalen Welt in der Freizeit gegenüber. Ich selber sehe sogar die beruflichen Entwicklungen die sich am gesamten Markt ergeben, da wir in der Bildungseinrichtung für die ich derzeit tätig bin – sowohl junge Menschen für die Sportbranche als auf für die Gamesbranche ausbilden. Durch die Marktentwicklung habe ich dadurch derzeit im Blick und ich habe noch keine Lösung erkannt, wie Deutschland es künftig schaffen möchte – eine Leistungssportgeneration über das Juniorenalter hinaus zu erhalten. Dass ein junger Mensch Leistungssport betreibt ist heute, aus meiner Sicht kein Selbstverständnis – war es auch 1970 nicht. Aber die Akzeptanz für das Lebensmodell oder gar Berufsbild „Spitzensportler“ in der Gesellschaft weiterhin wachsen oder auch entstehen zu lassen, sehe ich noch skeptischer als noch vor 10 oder 15 Jahren.

Das ist nur der allgemein-gesellschaftliche Eindruck. Der Sport und die Sportorganisationen in sich haben noch einiges zu bewerkstelligen auf dem Weg in die Moderne. Ich sehe da noch viele Facetten, bei denen sich die Organisationen aufmotorisieren können, auch als gemeinnützige Institutionen – insbesondere mit Blick auf moderne Governance-Strukturen und Transparenz, Modernisierung ihrer Statuten, ein Überdenken von Wettkampfformaten die möglicherweise den aktiven Wettkampfsport zu noch größeren Attraktion für die junge Bevölkerung macht. Vor allem aber sehe ich ein großes Potential darin Möglichkeiten für die Unterstützung des Ehrenamtes im Sport zu schaffen. Auch diese Rollen, ohne die wir im Verein keinen Sport treiben könnten und wir unsere örtlichen Rahmenbedingungen oftmals nicht hätten, müssen gestärkt werden. Es muss Unterstützungsleistungen für diese Menschen geben. Auch ein Ehrenamt ist kein Selbstverständnis, sondern ein freiwilliger Beitrag für die Gesellschaft. Dies gilt ja nicht nur für den Sport, sondern für so viele gesellschaftliche Bereiche.

Es gibt in Vereinen und Organisationen immer wieder gute Ansätze, aber die müssten Schule machen und es sollte schneller gehen – ein ganzheitliches Konzept für die Zukunft ist wichtig. Der Sport ist eine treibende Kraft und keine andere Kraft bringt die Menschen in Solidarität, Gemeinschaft, Freundschaft und Frieden zusammen wie dieses Kulturgut.

 

Steckbrief

  • Silke Kassner (Alter): 44
  • Ausbildung / Beruf: Dipl. Kauffrau/ TH Köln; MBA Sportmanagement/ Poitiers, Frankreich, Kauffrau im Groß- und Außenhandel
  • Sportliche Erfolge: mehr als 20 Jahre unverletzt im Wettkampfsport, Vizeweltmeisterin.

Engagement Sport:

  • 2001 – 2011 Athletenvertreterin Wildwasserrennsport im Dt. Kanu Verband,
  • 2010 – 2018 Mitglied Athletenkommission im DOSB,
  • 2010 – 2018 – Mitglied Aufsichtsrat Nationale Anti-Doping Agentur,
  • Initiatorin und Mitgründerin von Athleten Deutschland e.V. (2017).

 

Foto: Gregor Hübel