Wieder einmal hat der TV Wattenscheid 01 gezeigt, dass er zu den erfolgreichsten Vereinen in Deutschland gehört. Mit fünf Medaillen und 20 Endkampfplatzierungen verabschiedet sich der TV Wattenscheid 01 von den Deutschen Jugendmeisterschaften aus Heilbronn.
Nachdem es für die Werferinnen Malin Böhl und Pia Northoff am zweiten Tag der Jugend-DM (Samstag) bereits Gold und Silber gegeben hatte (Diskus wJU18 und Diskus wJU20), folgten am Sonntag insgesamt zwei Goldmedaillen für Nicola Kondziella (Weitsprung wJU20) und Anastasia Vogel (400 Meter Hürden wJU20), außerdem Silber für Lennart Hartenberg (100m mJU18).
Mit der Goldmedaille holte Weitspringerin Nicola Kondziella ihr drittes Edelmetall bei Deutschen Meisterschaften. Nach Silber (Weitsprung, weibliche Jugend U18) bei der Jugend-DM in Ulm im vergangenen Jahr und Bronze bei den Jugendhallenmeisterschaften in diesem Jahr, war sie heute für die Weitsprung-Konkurrenz nicht zu schlagen. Mit einem Sprung auf 6,23 Meter im dritten Versuch belohnte sie nicht nur mit dem ersten Platz, sondern auch mit einer starken neuen persönlichen Bestleistung. Damit war die 18-jährige sehr zufrieden. „Wir haben uns auf den Kampf um die Goldmedaille eingestellt. In den letzten Wochen habe ich gut trainiert. Das hat mich auch nochmal bestärkt“, so Kondziella nach ihrem Wettkampf. Auch Coach Peter Schnabel war sehr zufrieden mit dem Wettkampf seiner Athletin. „Sie hat sich sehr überzeugend präsentiert – vom ersten bis zum letzten Sprung. Ich wusste, dass sie Weiten zwischen 6,20 und 6,25 Meter springen kann. Das im richtigen Moment hinzubekommen, ist eine Kunst. Ich bin mehr als zufrieden“, so Schnabel.
Gold gab es auch für Langsprinterin Anastasia Vogel und damit auch für sie eine weitere DM-Medaille in ihrer Sammlung. Das Sprint-Talent bestätigte damit ihre Leistung vom Vorlauf am Samstag. Mit 60,44 Sekunden ließ sie alle anderen 400-Meter-Hürden-Sprinterinnen hinter sich. Nach einer durchwachsenen Saison war Vogel nach ihrem Wettkampf sehr zufrieden. Sie hatte nicht nur mit Corona, sondern zusätzlich auch mit Abitur-Stress und einer verletzungsbedingten Pause zu kämpfen. „Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, dass ich heute unter 60 Sekunden laufe, aber ich möchte mich mit einer Goldmedaille auch nicht beschweren. Es war in diesem Jahr wirklich nicht einfach“, so Vogel. Lobende Worte kamen auch von ihrem Coach Slawomir Filipowski. „Sie hatte eigentlich nur drei Wochen Zeit, sich auf die DM vorzubereiten. Deshalb bin ich sehr zufrieden. Die Zeit, die sie heute gelaufen ist, ist sie lange nicht gelaufen. Das zeigt ihren Kampfgeist. Und natürlich hat sie noch deutlich mehr Potenzial“, so Filipowski nach dem Rennen.
Das zweite Silber der Meisterschaft ging an Sprinter Lennart Hartenberg. Er zeigte seine gute Form schon im Vorlauf über die 100 Meter (U18). Da blieb er mit einer Zeit von 10,76 Sekunden nur 1/100 über seiner Bestleistung, die er in diesem Jahr auf der schnellen Bahn im Weinheim aufgestellt hat. Im Finale konnte er sich dann nochmal steigern. Da sprintete er beherzt zu 10,70 Sekunden. Das bedeutete Platz zwei. Auch Team-Kollege Simon Sattelberger konnte sich über einen Platz im Finale freuen. Er stellte im Vorlauf mit 10,90 Sekunden eine neue persönliche Bestleistung auf und qualifizierte sich über die Zeit. Im Finale wurde er Fünfter mit 10,92 Sekunden. Tolle Rennen zeigte auch Sprinterin Marie-Louisa Schöbel. Im Vorlauf über die 100 Meter (U18) stellte sie mit 12,04 Sekunden schon eine neue PB auf. Im Finale konnte sie das dann noch toppen. Sie sprintete zum ersten Mal in ihrer Karriere unter 12 Sekunden und wurde Siebte mit 11,98 Sekunden.
Eine von insgesamt 20 Top-8-Platzierungen gab es am letzten Tag der Jugend-DM auch für Luisa Deeken. Die Hochspringerin stellte mit 1,74 Metern ihre persönliche Bestleistung ein und wurde damit insgesamt Fünfte, höhengleich mit der Drittplatzieren Charlotte Haas (LG Bünde-Löhne). Weitere Finalplatzierungen gab es für die Wattenscheider 200-Meter-Sprinter: Maximilian Henrichs wurde über die 200 Meter (U20) Sechster mit 21,77 Sekunden. Sophie Bleibtreu wurde in der weiblichen Jugend (U20) Siebte mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 24,83 Sekunden. Vereins-Kollege Florian Kordmann (Foto) rannte im Vorlauf über 200 Meter (U20) 22,23 Sekunden. Das reichte nicht fürs Finale. Ebenfalls kein Glück hatte Hürdensprinterin Amelie Braun im Vorlauf über die 100 Meter Hürden (U20). Sie kam nach der achten Hürde ins Straucheln und konnte ihr Rennen nicht zu Ende bringen.
Mit dem Gesamtergebnis der Meisterschaft war auch Jugend-Cheftrainer Markus Kubillus sehr zufrieden. „Also insgesamt war die Meisterschaft für uns vom TV Wattenscheid 01 ein Riesen-Ding, wir haben uns echt gut verkauft. Genau das, was wir uns erhofft haben, ist auch eingetroffen. Fünf Medaillen, viele Bestleistungen und 20 Endkampfplatzierungen – da können wir hoch zufrieden sein. Wir haben uns als Verein – mit Athleten, Trainern und Physiotherapie – super verkauft. Heute waren die beiden Goldmedaillen natürlich das Highlight für mich. Nicola Kondziella – Bestleistung und Gold bei den Deutschen Meisterschaften – was will man mehr nach so einer schwierigen Saison. Auch Anastasia hat mich sehr erfreut. Sie hat sich super gegen die Gladbeckerin behauptet. Für die nächsten Jahre haben wir eine solide Basis geschaffen, auch für den Männer- und Frauenbereich.“
Foto: TV 01 Wattenscheid