Der Achter und die Vierer holen sich den Vorlaufsieg, der Zweier gewinnt den Hoffnungslauf.
Der Start der U23-Europameisterschaften in Duisburg ist für die deutschen Nachwuchsruderer verheißungsvoll verlaufen. Der U23-Achter sowie die Vierer mit und ohne Steuermann zogen als Sieger in ihren Vorläufen souverän ins Finale ein. Der Zweier ohne Steuermann nahm den Umweg über den Hoffnungslauf und ist ebenfalls ins A-Finale am Sonntag eingezogen.
Das Wetter an der Regattabahn in Duisburg meinte es lange nicht besonders gut mit den Sportlern. Pünktlich zum Achterrennen kam aber die Sonne heraus, das Wasser war spiegelglatt, der Höhepunkt des Tages konnte steigen. Und aus deutscher Sicht war es wirklich ein Höhepunkt: Der U23-Achter legte einen Fabellauf hin, setzte ein ordentliches Zeichen an die Konkurrenz und holte sich einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Bereits nach 500 Metern wurde der Zweite aus den Niederlanden um eine ganze Bootslänge distanziert. Dritter wurde Rumänien.
„Das war ein super Rennen, vorne gut raus und ziemlich geschlossen. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Auftritt. Das bestätigt uns, dass die Vorbereitung gut gelaufen ist“, frohlockte U23-Bundestrainer Christian Viedt: „Wichtig ist nun, heute nicht groß zu träumen. Erst am Sonntag werden die Medaillen verteilt. Heute haben wir nur einen Tagessieg geholt.“ Steuermann Florian Koch blies ins selbe Horn: „Damit haben wir unser Soll erfüllt. Es war wichtig, dass wir uns den Hoffnungslauf gespart haben. Jetzt können wir uns kurz erholen und dann wieder voll auf morgen konzentrieren.“
Schon der Auftakt verlief für die U23-Riemenruderer nach Maß. Der Vierer mit Steuermann ließ in seinem Rennen Rumänien und Italien hinter sich, nachdem er eigentlich gar nicht so gut vom Start weggekommen war. „Die Jungs haben nicht die Nerven verloren und sich dann von der Konkurrenz lösen können. Das war ein guter Start, ich bin recht zufrieden“, sagte Trainer Ralf Müller.
Auch der Vierer ohne Steuermann konnte zufrieden mit seinem Rennen sein. Das deutsche Quartett lieferte sich einen harten Kampf mit Griechenland und ging dank eines starken Endspurts als Sieger über die Ziellinie. „Es war die Vorgabe, dass wir um jeden Platz kämpfen und das Ding entscheiden wollen. Das haben die Jungs gut gemacht“, lobte Trainer Armin Hörtreiter. Aber auch hier bleiben alle auf dem Teppich. „Wir haben unsere Chance genutzt und auf den letzten Metern den Sack zugemacht. Aber entscheidend ist morgen“, sagte Ruderer Leon Schandl, dem die EM richtig Spaß macht: „Es ist einfach schön, nach so einer langen Zeit wieder einen Wettkampf zu fahren.“
Sein Ticket löste auch der Zweier ohne Steuermann. Im Vorlauf war Rumänien der klare Sieger, das deutsche Boot kam denkbar knapp als Dritter hinter Kroatien ins Ziel. Im Hoffnungslauf zeigten Simon Schubert und Constantin Conrad aber nochmal ihr Können. Nach einem mäßigen Start kämpfte sich das Duo nach vorne und zog auf den letzten 500 Metern sogar noch am führenden Boot aus Litauen vorbei. Damit haben sich alle deutschen U23-Riemenruderer für das A-Finale am Sonntag qualifiziert.
Ergebnisse
Achter, Vorlauf: 1. Deutschland (Mark Hinrichs, Benjamin Leibelt, Benedict Eggeling, Floyd Benedikter, Ole Kruse, Mattes Schönherr, Julian Garth, Jasper Angl, St. Florian Koch) 05:43.88; 2. Niederlande 05:47.80; 3. Rumänien 05:50.15; 4. Tschechien 06:16.03.
Vierer ohne Steuermann, Vorlauf: 1. Deutschland (Leon Schandl, Henry Hopmann, Kaper Virnekäs, Tom Tewes) 06:13.62; 2. Griechenland 06:14.02; 3. Ungarn 06:29.19; 4. Bulgarien 06:32.69; 5. Spanien 06:48.23.
Vierer mit Steuermann, Vorlauf: 1. Deutschland (Paul Dohrmann, Robin Göritz, Henning Köncke, Julius Christ, St. Till Martini) 06:18.10; 2. Rumänien 06:23.96; 3. Italien 06:28.25; 4. Niederlande 06:41.54.
Zweier ohne Steuermann, Vorlauf: 1. Rumänien 06:42.94; 2. Kroatien 06:55.76; 3. Deutschland (Constantin Conrad, Simon Schubert) 06:56.49; 4. Österreich 07:03.69; 5. Dänemark 07:18.70.
Hoffnungslauf: 1. Deutschland 07:00.94; 2. Litauen 07:03.04; 3. Griechenland 07:09.53; 4. Ungarn 07:10.24; 5. Dänemark 07:20.25.
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