Es war ein erfolgreicher zweiter Tag für den TV Wattenscheid 01 bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Heilbronn. Der Verein von der Hollandstraße geht mit zwei Mal Edelmetall in den letzten Tag der Meisterschaft.
Gold holte Malin Böhl im Diskuswerfen der weiblichen Jugend U18. Sie setzte sich in einem spannenden Wettkampf im dritten Versuch an die Spitze des Feldes. Am Ende siegte sie mit ihrem Wurf auf 44,16 Meter – knapp vor der zweitplatzierten Franca Gelbhaar vom SC Neubrandenburg (44,02 Meter). Ihr Sieg kam für die 16-Jährige so überraschend, dass sie nach dem Wettkampf auch ein paar Freudentränen vergoss. „Ich habe nicht damit gerechnet. Wir waren ja mit unseren Meldeleistungen alle sehr nah beieinander. Da hofft man natürlich auf Gold. Dass es jetzt geklappt hast, ist umso schöner,“ so Böhl. Lob gab es für sie auch von Trainerin Maike Schmidt. „Das war wirklich nicht einfach dieses Jahr. Für die Mädels gab es wegen der Corona-Beschränkungen erst spät die ersten Wettkämpfe. Deshalb war der Sieg heute schon eine Überraschung. Aber überraschende Siege sind ja immer die schönsten“, so Schmidt. Ihre zweite Athletin, Marie-Sophie Macke, wurde Achte mit 41,40 Metern.
Edelmetall gab es auch für Wurftalent Pia Northoff. Die 17-jährige Wattenscheiderin holte am Abend im Diskus-Wettkampf (U20) die Silbermedaille. Nach einem Ungültigen im ersten Versuch, übernahm sie im zweiten Durchgang mit einem Wurf auf 48,83 Metern zunächst die Führung. Im vierten Versuch konterte dann aber Jule Gipmann (SV Viktoria Goch) mit einem Wurf auf 50,65 Meter. Mit einem Wurf auf 49,73 Meter im Fünften Versuch kam Pia Northoff ihrer Konkurrentin noch einmal sehr nah. Am Ende war die Werferin vom Niederrhein aber unschlagbar. „Ich bin für Gold angereist und habe gehofft, dass der Knoten platzt. Die Saison war leider sehr holprig. Auch weil sich wegen Corona alles nach hinten verzögert hat und vieles unklar war. Deshalb freue ich mich trotzdem über Silber“, so Northoff nach ihrem Wettkampf.
Auch die Nachwuchs-Hürdensprinter des TV Wattenscheid 01 zeigten am zweiten Tag der Jugend-DM starke Leistungen. Der 16-jährige Noah Braida steigerte zwei Mal seine persönliche Bestleistung. Im Vorlauf (U18) sicherte er sich mit 14,40 Sekunden einen Platz im Finale. Da rannte er dann starke 14,22 Sekunden. Das bedeutete Platz vier. Trainingspartner Mark Petruschka, der in der Meldeliste vor Braida platziert war, hatte dagegen Pech. Er wurde nach einem Fehlstart im Vorlauf disqualifiziert. Mehr Glück hatten die Mädchen über die 100 Meter Hürden (U18). Madleen Malecki wurde im Finale Fünfte mit einer neuen PB von 14,00 Sekunden. Aaliyah Mbenda, die im Vorlauf ihre persönliche Bestleistung auf 14,18 Sekunden gesteigert hatte, bestätigte ihre gute Form noch einmal. Sie rannte 14,20 Sekunden und wurde damit Siebte. Trainingspartnerin Marie-Louisa Schöbel konnte sich mit 14,44 im Vorlauf nicht für das Finale qualifizieren. Auch über 200 Meter (wJU18) verpasste sie das Finale nur knapp (24,99 Sekunden). Genau so wie Felina-Malin Fiener (26,65 Sekunden).
Fabienne Fliedner schrappte im 100 Meter Finale (U20) nur knapp an einer Medaille vorbei. In einem hochkarätigen 100 Meter Finale wurde sie Vierte in 11,92 Sekunden hinter Lilly Kaden (FC Schalke 04, 11,32 Sekunden), Talea Prepens (TV Cloppenburg, 11,41 Sekunden) und Tina Benzinger (LG Stadtwerke München, 11,82 Sekunden). Trainingspartnerin Sophie Bleibtreu wurde im Finale Sechste in 11,96 Sekunden – zeitgleich mit der fünftplatzierten Lena Brunnhübner (TuS Roland Brey). Bei Team-Kollegen Maximilian Heinrichs reichte es leider nichts fürs Finale. Er rannte im Halbfinale 11,05 Sekunden über die 100 Meter (U20).
Gut präsentierten sich auch die Mittelstrecken-Spezialistinnen Lea Kruse und Marie Winse. Sie zeigten im Finale über die 1.500 Meter in einem taktischen Rennen gute Leistungen und blieben mit Platz fünf und sechs voll in den Erwartungen (Lea Kruse, 4:44,21 Sekunden, Marie Winse: 4:45,06 Sekunden).
Ebenfalls auf dem fünften Rang platzierte sich Joyce Oguama. Die Mehrkämpferin warf ihre Kugel auf 12,87 Meter und erzielte damit im Kugel-Wettbewerb (U20) eine Saisonbestleistung. Werfer Marcel Reisch zeigte im Diskus-Wettbewerb (U18) ebenfalls gute Würfe. Er belegte mit einer neuen persönlichen Bestleistung (54,08 Meter) den siebten Platz.
Mit Anastasia Vogel hat der TV Wattenscheid 01 eine aussichtsreiche Athletin für das morgige Finale über die 400 Meter Hürden (U20) ins Rennen geschickt. Anastasia Vogel wurde nicht nur Erste in ihrem Vorlauf, sondern zieht auch mit 61,60 Sekunden als Schnellste ins Finale ein.
Auch Jugend-Cheftrainer Markus Kubillus zeigte sich am Ende des Tages hoch zufrieden. „Das war ein richtig guter zweiter Tag für uns mit vielen Top-Platzierungen. Genau wie erwartet, aber es ist ja auch immer schön, wenn es dann so eintrifft. Die beiden Medaillen der Werferinnen – das muss man auch erstmal so hinkriegen. Ich denke wir können mit dem Abschneiden heute hoch zufrieden sein, zumal auch eine ganze Menge Bestleistungen gefallen sind – auch bei den Athleten, die es nicht ins Finale geschafft haben. Morgen haben wir nochmal einen starken Tag, darauf freue ich mich“, so Kubillus.
Bild von Pia Northoff (Zweite im Diskuswerfen U20) angehängt. Foto: TV 01 Wattenscheid