Der Deutsche Meister konnte überzeugen

Nach knapp 5 Monaten war es an diesem Sonntag endlich wieder soweit, am Olympiaweg in Köln-Müngersdorf rollte der Hockeyball in der Bundesliga. Die noch immer amtierenden deutschen Meisterinnen vom Club an der Alster waren mit dem Ziel nach Köln gefahren, den Rückstand in der Tabelle auf Rot-Weiss zu verkürzen. Eine Premiere gab es hierbei auch, denn erstmals bot Rot-Weiss Köln einen nicht automatisierten, eigenen Livestream an, den in der Spitze knapp 700 Zuschauer verfolgten. Natürlich fehlten die Zuschauer vor Ort sehr, doch immerhin ist es so möglich, die Rot-Weiss Spiele aus der Ferne zu verfolgen. Wie KTHC Geschäftsführer Robert Haake zu Recht meinte, sogar aus der ganzen Welt.

Das Topspiel der Hockeybundesliga begann mit klaren Vorteilen für die Gäste aus Hamburg. Die Tabellendritten aus Köln erwischten dagegen keinen guten Start und so ging Alster bereits nach 4 Minuten durch Nationalspielerin Lisa Altenburg folgerichtig in Führung. Kurz danach scheiterte Rebecca Grote mit einem Schlenzer nach Strafecke an der klasse aufgelegten Amy Gibson im Tor der Norddeutschen. Diese spielten anschließend ihre Überlegenheit weiter aus und konnten in der 14. Minuten eine Strafecke herausholen als der Kölnerin Julia Busch der Ball unglücklich an die Wade sprang. Mit einem satten Schuss ins linke untere Eck nutzte Carlotta Sippel diese Chance aus und stellte auf 2:0 für den Club an der Alster. Rot-Weiss Trainer Markus Lonnes mahnte bereits in der ersten Viertelpause das schlechte Spiel seines Teams an, sah im 2. Viertel aber zumindest offensiv keine Fortschritte. Laut der langjährigen KTHC Mittelfeldspielerin Busch begannen die Gastgeberinnen die 2.Halbzeit deutlich verbessert, wenn auch nicht perfekt. In der 34. Minute konnte Nationalspielerin Nike Lorenz dann aber nach einer Strafecke Amy Gibson überwinden und auf 1:2 verkürzen. Die Gäste machte das aber mitnichten nervös, konnte das Team von Trainer Jens George doch quasi im Gegenzug den Vorsprung wieder auf 2 Tore erhöhen als Hanna Valentin sich im Schusskreis durchsetzte und Julia Sonntag im Kölner Tor überwand. Positiverweise stimmte aber auch die Moral der Domstädterinnen, denn wieder nur 3 Minuten später war es die KTHC Toptorjägerin Pia Maertens, die mit ihrem 15.Saisontor erneut den Anschluss herstellte. Nach dem 2:3 gelang es den Hamburgerinnen nun aber erneut direkt erst an und dann in den Schusskreis der Gastgeberinnen zu kommen und diesmal durch die ehemalige Rot-Weiss Spielerin Hannah Gablac erneut mit 2 Toren in Front zu gehen. ,,Nach den beiden Gegentoren ging es dann spielerisch wieder bergab“, meinte Julia Busch nach dem Spiel, hatten die Gastgeberinnen doch nur noch eine richtig gute Torchance durch Camille Nobis zu bieten. Die Alsterinnen standen nun defensiver und brachten das 4:2 souverän über die Zeit.

Der Kölner Cheftrainer Markus Lonnes kritisierte sein Team nach dem Spiel: ,,Das ganze Spiel war schlecht, wir waren in allen Belangen Alster unterlegen. Von dem Spielansatz, den wir spielen wollen, waren wir heute weg.“ Julia Busch fügte hinzu: ,,Wir haben heute einfach nicht das gespielt, was wir wollten und was wir eigentlich können.“ Gästetrainer Jens George äußerte sich verständlicherweise positiver und lobte vor allem, dass sein Team beide Gegentore direkt beantworten konnte.

Rot-Weiss Köln musste aufgrund der Niederlage in der Gesamttabelle den Düsseldorfer HC passieren lassen und ist nun Tabellenvierter. In der Staffel A sind die KTHC Damen weiterhin Zweiter, allerdings nur noch mit 6 Punkten Vorsprung auf die heutigen Gegnerinnen, die dazu ein Spiel weniger gespielt haben. Für Spannung ist also gesorgt, wenn die Kölnerinnen am Samstag, den 27.3. um 12 Uhr auf den Großflottbeker THGC und vor allem am Sonntag, den 28.3. um 15:30 Uhr auf den Mannheimer HC treffen. Sollte das erste Spiel noch eine gute Gelegenheit sein sich weiter einzuspielen, so gastiert nächsten Sonntag mit dem MHC das nächste absolute Topteam am Olympiaweg in Köln. Das Ganze findet leider wieder ohne Zuschauer vor Ort statt, aber wieder mit einem Livestream, der im Laufe der Woche auf der Homepage verlinkt wird. Mindestens Staffelzweiter zu werden und damit Düsseldorf als Viertelfinalgegner aus dem Weg zu gehen, sieht auch die 121fache deutsche Nationalspielerin Nike Lorenz als sehr wichtig an.

Tore:

0:1 Lisa Altenburg (4.)

0:2 Carlotta Sippel (14., KE)

1:2 Nike Lorenz (23.,KE)

1:3 Hanna Valentin (36.)

2:3 Pia Maertens (39.KE)

2:4 Hannah Gablac (41.)

Ecken: 5 (2 Tore) : 4 (1 Tor)

Schiedsrichter: L. Fernkorn/ S. Wagner

 

Bild von links nach rechts: Nike Lorenz, Julia Sonntag, Rebecca Grote, Emma Boermans, Julia Busch (c) KTHC