Judo-WM steht vor der Tür

In den kommenden Tagen werden die ersten Sportler nach Budapest reisen und dort unter strikten Corona-Bedingungen an den Weltmeisterschaften teilnehmen. Gemeldet sind 712 Judoka aus 133 Nationen von fünf Kontinenten. Die 420 Männer und 292 Frauen kämpfen um die begehrten Medaillen und auch um Preisgelder. Insgesamt werden 800.000 Euro ausgelobt. Ein Weltmeistertitel ist 26.000 Euro wert, die Silbermedaille 15.000 Euro und die Bronzemedaille 8.000 Euro, wobei jeweils 20 % davon für den Trainer bestimmt sind.

Die höchsten Teilnehmerzahlen gibt es bei den Männern in den mittleren Gewichtsklassen. Zum Beispiel sind in der 73-Kilo-Klasse 69 Teilnehmer gemeldet. Bei den Frauen gibt es maximal 46 Teilnehmerinnen in den beiden untersten Gewichtsklassen.

Aus Deutschland nehmen vorrangig die Olympiakandidaten teil. „Die Athleten sollten ihre individuelle Leistung in Vorbereitung der Olympischen Spiele abrufen und damit die entscheidenden Punkte für die Olympiarangliste erbringen“, sagt Sportdirektor Hartmut Paulat zu den Erwartungen an die Weltmeisterschaften. Einige müssen durch erfolgreiche Auftritte noch das Olympiaticket sicher machen, einige andere werden versuchen, die Setzplätze 1-8 für Olympia zu sichern oder ggf. noch zu erreichen. In den Gewichtsklassen bis 81 kg bei den Männern und -70 sowie -78 kg bei den Frauen kämpfen jeweils zwei potentielle Olympiakandidaten um die letztmögliche Entscheidung des DJB für die Nominierung zu Olympia.

„Es ist die letzte Möglichkeit vor den Olympischen Spielen, dass wir schauen, wo wir insgesamt als olympisches DJB-Team stehen“, sagt DJB-Präsident Daniel Keller. Es gibt vor allem Erwartungen im Einzelbereich, um zu sehen, wie die Athleten in Richtung Olympia unterwegs sind. „Ich denke, dass sich ganz Judo-Deutschland auf tolle Kämpfe unserer Athleten freuen kann.“

„Bei der Mannschaft gehen wir mit gedämpften Erwartungen in den Wettkampf. Die Qualifikation für Olympia ist recht sicher und wir werden deshalb Athleten eine Chance geben, die bereits in Richtung Olympia 2024 in Paris gehen“, schätzt Keller weiter ein.

Eine Sportlerin wir die Reise nach Budapest nicht antreten. Katharina Menz in der Klasse bis 48 kg hat eine Verletzung noch nicht vollständig auskuriert. „Es war eine super, super, super schwere Entscheidung. Ich hätte gern gekämpft, aber in Hinblick auf Olympia möchte ich in Topform sein und jetzt kein Risiko eingehen, dass es wieder schlimmer wird“, sagt Katharina Menz.

Mit den Ergebnissen der Weltmeisterschaften werden dann die endgültigen Nominierungen für Tokyo festgelegt und am 15. Juni dem DOSB vorgeschlagen.

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