Agenda 2024 und Vergabe der DM 2021

In der virtuellen Präsidiumssitzung des Deutschen Ruderbandes (drv) stand vor allem die Agenda 2024 im Fokus.

Leistungssport: Den Auftakt machte Sportdirektor Mario Woldt. Aufgrund des Corona bedingten Ausfall der Regattasaison konnte sich der Bereich Leistungssport vornehmlich neuen Konzepten widmen. Hinsichtlich des Nachwuchsleistungssportkonzeptes hat man sich der Kritik von PotAs angenommen und in den vergangenen Monaten auf vielen Ebenen gearbeitet. „Das Thema bringt einen hohen Abstimmungsaufwand mit sich. Aber wir sind bereits ein ganzes Stück weitergekommen“, so Woldt. Zudem wurden einheitliche Landeskaderkriterien erarbeitet, die nun zur finalen Prüfung beim Länderrat liegen. „Es gibt nur noch kleinere Anmerkungen, auch hier haben wir einen wesentlichen Schritt nach vorne gemacht.“  Beim Thema Talenttransfer steht der Verband laut IAT ganz gut da. Allerdings wurde über alle Verbände hinweg deutlich, dass dieses Thema nicht den höchsten Stellenwert hat, da der Aufwand, einzelne Talente zu finden und zu halten, zu groß ist.

In der Sitzung des Beirat Leistungssports wurde sich uns zuletzt mit der Athleten- und Datenschutzvereinbarung befasst. Auch dort sind nur noch kleine Änderungen notwendig. Zudem wurde darüber diskutiert, wie man mit Corona in der Saison 2021 umgeht. Gibt es einen Plan B, sollten erneut Regatten ausfallen müssen? Hier sind weitere Absprachen erforderlich.

Europameisterschaften unter strengen Auflagen: Auch zu den noch ausstehenden Europameisterschaften äußerte sich der Sportdirektor. „Die A-EM in Poznań findet statt, ist aber mit hohen Auflagen versehen. So gibt es die Einschränkung, dass maximal 250 Personen zeitgleich auf die Regattastrecke dürfen, dies hat natürlich Auswirkung auf den Regattabetrieb. Wie das ganze organisiert wird, ist noch unklar, da muss sich das OK noch zu äußern.“

Vom Ausrichter der U23-EM in Duisburg hört man nur Gutes, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Sorgen bereitet weiterhin Serbien, wo Ende September die Junioren-Europameisterschaften stattfinden sollen. „Hier sind die Infektionszahlen weiterhin hoch. Wir haben uns den 31. August als Deadline gesetzt. Hat das RKI bis dahin die Quarantäne-Pflicht nicht aufgehoben, werden wir an der EM nicht teilnehmen“, erklärt Woldt.

Wettkampfrudern/Deutsche Meisterschaften: Ressortvorsitzender Wettkampf, Rolf Warnke, gab einen kurzen Überblick über den aktuellen Stand im Bereich Wettkampfrudern/Deutsche Meisterschaften.
Seit zwei Jahren werden bereits vier Meisterschaften im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung durchgeführt. „Im Prinzip ist das ein Erfolgsmodell. Die Teilnehmerzahlen steigen von Jahr zu Jahr deutlich“, so Warnke. Zudem arbeitet das Ressort an einem neu strukturierten Regattakalender, der auf der gemeinsamen Sitzung Ende September in Hannover vorgestellt und diskutiert werden soll. Auch hinsichtlich eines einfacheren Meldeverfahrens zeigt sich Warnke zuversichtlich. „Zusammen mit dem Lenkungsausschuss Digitalisierung bekommen wir hier eine erstklassige Lösung hin.“

 

Ergometerrudern: In der nacholympischen Saison sollen die Deutschen Indoor Meisterschaften verändert werden. Dies ist durch die Verschiebung der Olympischen und Paralympischen Spiele nun erst 2022 der Fall. In dem Jahr finden die World Rowing Indoor Championships in Hamburg statt. Teil des eingereichten Konzeptes ist die Integration der Deutschen Meisterschaften. Zudem soll die Datenerfassung der Womens Rowing Challenge sowie der schnellsten Klasse Deutschlands vereinfacht werden. Hier ist man in Abstimmung mit der Lenkungsgruppe Digitalisierung.

 

Coastal Rowing und Gesundheitssport: Im vergangenen Jahr wurden bereits einige Coastal Regatten in Deutschland ausgerichtet, in dieser Saison mussten Corona bedingt die meisten Veranstaltungen abgesagt werden. Auf internationaler Ebene bedarf es noch weitere Abstimmungen mit der FISA, vor allem hinsichtlich des Regelwerkes. „Es findet aber ein regelmäßiger Austausch statt“, so Katharina von Kodolitsch.

Im September startet im Rahmen des DOSB-Projekt TrainerInSportdeutschland die Coastal Tour mit Lars Wichert. „Die Anmeldung läuft erfreulicherweise sehr gut an“, freut sich Wichert.

Zum Thema Gesundheitssport soll voraussichtlich im Herbst das DOSB-Siegel Sport pro Gesundheit eingeführt werden.

Wanderrudern: Wanderrudern soll mehr gefördert werden, beginnend mit der Ruderjugend. Aktuell haben nur wenige Vereine ein breitensportlich ausgerichtetes Angebot. „Hier geht häufig viel Potential verloren, vor allem die junge Generation springt frühzeitig ab. Das muss man den Vereinen klar machen“, so Rainer Engelmann, Ressortvorsitzender Wanderrudern und Breitensport. Zudem erarbeitet das Ressort Ideen zur Digitalisierung, die die Abläufe und Prozesse vereinfachen sollen.

 

Umwelt und Gewässerschutz: Seit Juli engagiert sich der DRV zusammen mit den anderen Wassersportverbänden in der NABU zum Thema Gewässerretter. Weitere Ideen sind in der Erarbeitung.

 

Inklusion: Das Kompetenzzentrum Rudern mit Behinderung in Rüdersdorf hat im vergangenen Jahr die Arbeit aufgenommen.

 

Deutsche Meisterschaften für 2021 vergeben: Im Rahmen der Sitzung wurden auch die Deutschen Meisterschaften für das kommende Jahr einstimmig vergeben. Die Deutschen Kleinbootmeisterschaften finden vom 16.-18. April 2021 in Köln statt. Die Deutschen Jugend- und Jahrgangsmeisterschaften U17/U23 (24.-27. Juni 2021) wurden nach Essen vergeben. Zusätzlich wird dort vom 07.-09. Mai die 1. Internationale Juniorenregatta ausgerichtet. Krefeld bekam den Zuschlag für die Deutschen Meisterschaften (Mittel- und Großboot), das Deutsche Meisterschaftsrudern für Para-Ruderer und die offenen Deutschen Masters-Meisterschaften vom 09.-11. Juli 2021.

Zum Abschluss stellt der stellvertretende Vorsitzende Dag Danzglock den Bericht der Rechnungsprüfer über die Jahresrechnung 2019 kurz vor. „Wir haben das Jahr 2019 ausgeglichen abgeschlossen. Seitens der Rechnungsprüfer gab es nichts zu beanstanden.“ (drv)