Am heutigen Samstag gastiert Volleyballbundesligist USC Münster um 19 Uhr bei den Roten Raben Vilsbiburg. Die Unabhängigen punkteten zuletzt viermal in Folge und fahren daher keineswegs als Außenseiter Richtung Niederbayern. USC-Coach Ralph Bergmann will vielmehr eine von zwei noch offenen Rechnungen seines Teams bei den Raben begleichen.
Die beiden „offenen Rechnungen“ – wie es im Sport so schön heißt – es sind zwei denkbar knappe 2:3-Niederlagen, die der USC in dieser Spielzeit bereits gegen die Raben einstecken musste. Im Oktober zunächst in der Liga, Anfang November dann im Pokal. Münster war im ersten Spiel die bessere Mannschaft. Im Pokal wäre ein Weiterkommen des USC ebenfalls nicht unverdient gewesen. Beide Teams haben sich seitdem positiv entwickelt. Blickt man alleine auf die Tabelle, so ist die Erwartungshaltung bei den Gastgeberinnen sicherlich hoch: Vilsbiburg rangiert derzeit auf Rang 6, Münster belegt Platz 10.
Nach zuletzt 12 spielfreien Tagen sind die Energiespeicher des USC wieder voll aufgeladen: „Wir haben uns erst eine kleine Auszeit gegönnt und die Intensität im Training danach wieder Stück für Stück hochgefahren“, beschreibt Ralph Bergmann den Zustand seines Teams. Und ergänzt: „Die Stimmung ist ohnehin gut, das war nie ein Problem.“ Der Coach freut sich vor allem darüber, dass Diagonalangreiferin Helô Lacerda endlich beschwerdefrei trainieren und spielen kann. „Dass wir die Diagonalposition mit Helô und Liza (Kastrup) nun endlich wie geplant doppelt vollwertig besetzt haben, ist schon ein großer Schritt nach vorne“, so Bergmann. „Die beiden stehen nun in einem positiven Konkurrenzkampf, so hatten wir uns das von Anfang an gewünscht.“
Auch bei den Raben hat sich auf der Diagonalposition etwas getan. Vilsbiburg verpflichtete im Dezember die US-Amerikanerin Alexis Hart. Auf mehr als drei Kurzeinsätze hat es die 22jährige aber noch nicht gebracht. Insofern wird sich die USC-Abwehr wohl eher auf die Angriffe von Luisa Keller, Danielle Brisebois und Jodie Guilliams konzentrieren müssen.
Erfreulich: Die Daumen-Blessur von Libera Linda Bock ist nahezu ausgeheilt. Sie kann inzwischen wieder problemlos Pritschen. Die Pause tat auch ihr gut. „Die Dinge greifen nun ineinander“, freut sich der USC-Cheftrainer. Mit Respekt hat er die Entwicklung beim kommenden Gegner verfolgt. Klare 3:0-Erfolge gegen Erfurt, Straubing und Wiesbaden. Auswärtssieg in Potsdam und ein Punktgewinn gegen Stuttgart. Zuletzt jedoch ließen die Raben in Suhl Federn. „Vilsbiburg ist sicher in der Bringschuld gegen uns“, so Bergmann. „Aber wir müssen uns auf keinen Fall verstecken. Die Voraussetzungen für einen Erfolg sind auch bei uns sehr gut.“
Bildunterschrift: USC-Kapitänin Barbara Wezorke punktet im Hinspiel durch die Mitte. Foto: Michael Mücke