Damen-Finale: Düsseldorf holt ersten Feldtitel der Clubgeschichte

Die Damen des Düsseldorfer HC sind erstmals in ihrer Vereinsgeschichte Deutscher Meister auf dem Feld geworden. In einem spannenden Finale des FINAL FOUR 2021 triumphierten die DHC-Damen gegen den Mannheimer HC nach Penaltyschießen mit 4:3. Etwas überraschend waren die Rheinländerinnen in Führung gegangen, erst in der Schlussphase konnte der MHC ausgleichen. Düsseldorfs Torfrau Natalie Kubalski rettete ihre Mannschaft mehrfach ins Penaltyschießen und wurde am Ende verdient zum „Most Valuable Player“ des Damen FINAL FOUR gekürt. Im Penaltyschießen sicherten Lilly Stoffelsma, Tessa Schubert und Selin Oruz ihrem DHC den Titel, während beim Mannheimer HC nur Lucina van der Heyde und Martina Cavallero trafen.

Nico Sussenburger, Trainer des neuen Deutschen Meisters Düsseldorfer HC, brauchte ein gutes Nervenkostüm: „Das waren jetzt zwei unfassbare enge Spiele, die beide im Penaltyschießen entschieden wurden. Nachdem wir in den vergangenen Jahren einiges liegengelassen haben, ist es unfassbar, was die Mädels hier geleistet haben. Nachdem kurz vor dem Final Four zwei Nationalspielerinnen weggebrochen sind, mit dieser Truppe so einen Fight abzuliefern und dann noch cool zu bleiben, ist mehr als aller Ehren wert. Dass wir jetzt die Ersten sein dürfen, die für unseren Verein mit dieser langen Tradition einen Feldtitel gewinnen, ist unabhängig von einer Saison, die 300 oder 600 Tage gedauert hat, einfach unfassbar.“
Nicklas Benecke, Coach der unterlegenen Mannheimer Damen: „Die Niederlage ist natürlich sehr bitter. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir über 60 Minuten ein echt gutes Spiel gemacht haben und vielleicht schon da das Spiel hätten gewinnen müssen. Wir wussten, dass Düsseldorf sehr gut verteidigt und das haben sie ja auch auf die Platte gebracht. Es war klar, dass wir uns da die Zähne ausbeißen. Vielleicht hätten wir hier und da entscheidender sein müssen oder anders entscheiden sollen, aber das sind so Kleinigkeiten, die solche Spiele entscheiden. Im Halbfinale hatten wir im Penaltyschießen das Glück auf unserer Seite, nun das Pech, so ist das nun mal. Daher ist die Enttäuschung natürlich sehr groß, auch bei den Mädels. Das war eine sehr, sehr lange Saison, wir sind durch ganz viele Höhen und ganz viele Tiefen gegangen und letztendlich war das ein Team, das so in der Form nicht mehr zusammenspielen wird. Das ist natürlich ein nicht so schöner Abschluss, obwohl wir superstolz über das sein können, was wir erreicht haben.“

Nathalie Kubalski (DHC), wertvollste Spielerin (MVP) des FINAL FOUR 2021, gab sich trotz einer Weltklasse-Leistung bescheiden: „Ich bin nicht der Garant dafür, dass es diesmal mit dem Titel geklappt hat. Es ist meine Aufgabe, Bälle zu halten und dass das so gut funktioniert wie an diesem Wochenende, ist nicht selbstverständlich. Mit den ganzen Verletzungen war klar, dass wir über die Defensive kommen müssen und da gehört ein guter Torwart dazu und ich bin froh, dass ich diese Aufgabe für meine Mannschaft hier erfüllen konnte.“ Selin Oruz, Kapitänin des Düsseldorfer HC und Schützin des entscheidenden Penaltys: „Ich bin unfassbar stolz auf diese Mannschaft nach dem Riesen-Fight – dreckig, aber am Ende verdient. Als wir hierhergekommen sind, haben wir nicht unbedingt mit dem Titel gerechnet, aber umso stolzer bin ich auf das ganze Team. Wir waren sehr emotional, anders hätten wir auch nicht überlebt. Das war unser Spirit, das war unser
Plan, unser einziges Steckenpferd, an dem wir uns hochgezogen haben.“

Tore:

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1:0 Emma Heßler (KE, 18.)
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1:1 Florencia Habif (KE, 54.)
Penaltyschießen:
– Sonja Zimmermann scheitert zweimal an Natalie Kubalski.
2:1 Lilly Stoffelsma trägt den Ball fast ins Tor.
2:2 Lucina van der Heyde trifft.
3:2 Tessa Schubert verwandelt eiskalt.
– Kubalski hält gegen Charlotte Gerstenhöfer.
– Lisa Schneider gewinnt das Duell gegen Sara Strauß.
– Clara Badia Bogner trifft nach außen gedrängt nur das Außennetz.
– Lisa Nolte holt den Siebenmeter, Schneider hält gegen Luisa Steindor mit dem Schläger.
3:3 Martina Cavallero trifft.
4:3 Selin Oruz umkurvt Schneider und schiebt zum DM-Titel ein.
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